Wir zeigen Dir in dieser Übersicht die erfolgreichsten Entspannungsübungen wie autogenes Training, Yoga und Pilates und was Du mit ihnen erreichen kannst.
Entspannungstechniken - Yoga, Pilates, autogenes Training im Vergleich
Der Alltag der meisten Menschen ist stressig, die Belastungen steigen und immer wichtiger wird ein angemessener Ausgleich. Hier helfen die verschiedensten Entspannungstechniken, wie autogenes Training, Meditation oder Yoga. Sie stellen eine sanfte Methode dar, um Stresshormone abzubauen und zur Ruhe zu kommen. In diesem Ratgeber folgt ein guter Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten und es werden Tipps erläutert, wie man die Entspannungsmaßnahmen ausführt.
Entspannungstechniken helfen bei Stress
In der schnelllebigen und hektischen Zeit, in der wir häufig angespannt sind, ist es umso wichtiger, auch zu entspannen, um das innere Gleichgewicht zu bewahren oder wieder zu erlangen. Wer ständig unter Stress leidet, riskiert nicht nur Missstimmung, Erschöpfung, Reizbarkeit und Müdigkeit, sondern auch gesundheitliche Beschwerden, wie Kopfschmerzen, Schlafprobleme, Verdauungsstörungen und angespannte Muskulatur. Stress kann psychisch und physisch krank machen und auch zum ernstzunehmenden Gesundheitsrisiko werden, denn der Körper schüttet dabei das Stresshormon Cortisol aus -es gibt viele Krankheiten, die dauerhafter Stress fördert. Daher sind kleine Auszeiten überaus wichtig. Folgende Entspannungstechniken helfen dabei, dem Stress entgegenzuwirken und ihn aktiv abzubauen:
Autogenes Training - konzentrative Selbstentspannung
Mit autogenem Training kannst Du Dich durch Deine eigene Vorstellungskraft in einen tranceähnlichen Entspannungszustand versetzen und dabei Stress abbauen und zugleich das Konzentrationsvermögen verbessern. Autogen bedeutet daher "selber erzeugt". Die Technik wirkt wie eine Selbsthypnose. Man konzentriert sich auf den Körper und nutzt verschiedene Redeformeln, die im Unterbewusstsein wirken, zum Beispiel "Ich bin absolut ruhig" oder "Mein rechter Arm ist schwer". Autogenes Training hat, richtig durchgeführt, viele positive Wirkungen:
Senkung des Blutdrucks
Verlangsamung der Atmung
Mehr innere Ruhe und Gelassenheit
Abbau von Muskelverspannungen
Positive Effekte auf Magen- und Darmprobleme
Verbesserung von Konzentrationsstörungen
Wichtig ist eine ruhige und ungestörte Umgebung. Man sitzt auf einer Matte, der Oberkörper ist etwas nach vorn gebeugt und die Unterarme ruhen auf den Oberschenkeln. Die Augen werden geschlossen. Man konzentriert sich auf den rechten Arm und spürt, wie er schwerer wird. Noch besser funktioniert dies, wenn man mehrfach sagt: "Mein rechter Arm ist schwer." Währenddessen macht sich eine Entspannung breit.
Die Übungen lassen sich jederzeit beenden, indem die Muskeln angespannt und die Augen geöffnet werden. Egal, welches Alter oder wie die körperliche Fitness ist, autogenes Training kann jeder lernen. Die eigenen Gedanken können viel Kraft haben. Dies erfordert jedoch Übung und Geduld. Wie erfolgreich das autogene Training ist, hängt davon ab, wie man dank der Vorstellungskraft dazu in der Lage ist, sich darauf einzulassen. Regelmäßiges Training ist nötig. Irgendwann dauert es nur noch einige Sekunden, um in den Zustand der Entspannung zu gelangen.
Meditation - mentales Training
Die Meditation, eine uralte spirituelle Praxis, steht für ein tiefes Nachdenken oder Sinnieren. Das vegetative Nervensystem fährt dabei herunter. Der Körper und Geist verweilen im Hier und Jetzt und erfahren Beruhigung, sodass sich Anspannungen lösen. Es geht darum, die Gedanken durch Konzentrationsübungen bewusst und ohne Bewertung wahrzunehmen und von unkontrollierbaren Gedanken und Negativem abzuschalten und ihnen weniger Bedeutung zu schenken. Die Ziele von Meditation sind:
Achtsamen und ruhigen Geist trainieren
Fokus auf die positiven Dinge legen
Gelassenheit und inneren Frieden erlangen
Entspannterer Alltag und mehr Wohlbefinden
Bessere Konzentrationsfähigkeit
Dadurch entsteht nicht nur mehr Lebensfreude und man kann besser mit Stress umgehen, es beeinflusst auch den Blutdruck und das Immunsystem positiv. Es gibt viele verschiedene Meditationstechniken. Passive Methoden, zum Beispiel eine Ruhe- und Atemmeditation, erfolgen ohne körperliche Betätigung und andere mit Bewegungen, beispielsweise Geh-Meditationen. Die Aufmerksamkeit wird möglichst lange auf eine Sinneswahrnehmung gerichtet, ohne sich davon ablenken zu lassen. Die bewusste Atmung steht bei vielen Übungen im Mittelpunkt. Wichtig sind:
Ruhige Umgebung mit wenig Ablenkungen
Bequeme Haltung, beispielsweise im Sitzen oder Liegen
Fokus auf die Aufmerksamkeit, beispielsweise ein Gegenstand im Raum
Konzentriertes, tiefes und gleichmäßiges Atmen
Für Anfänger sind Konzentrationsmeditationen, wie die Atemmeditation, gut geeignet. Man fokussiert sich zum Beispiel auf den Gegenstand und versucht, an nichts zu denken und lediglich auf die gleichmäßige Atmung zu achten. Die Meditation sollte für schnellere Fortschritte und langfristige Wirkungen regelmäßig in den Alltag eingebaut werden.
Yoga als Ausgleich
Gerade in stressigen Zeiten sehnen sich viele Menschen nach innerer Ruhe. Auch Yoga bietet die Möglichkeit, für mehr Ausgeglichenheit zu sorgen und Stress abzubauen. Das vegetative Nervensystem wird wieder in die natürliche Balance gebracht. Dies geschieht durch die Aktivierung des parasympathischen Systems, das für Ruhe sorgt und Stress abbaut. Lässt er sich nicht vermeiden, hilft Yoga dabei, wieder schneller zu entspannen. Die Körperstellungen (Asanas), angenehmen Dehnungen und fließenden Bewegungen werden mit sanften Atemübungen kombiniert, um den Körper und Geist zu trainieren. Die ausgleichenden und konzentrationsfördernden Übungen entspannen die Muskeln. Das kontrollierte Ein- und Ausatmen schult die Achtsamkeit und hilft dabei, sich auf die Übung zu konzentrieren. Es versetzt Dich in einen Zustand innerer Ruhe. Yoga hat viele Vorteile:
Vertiefung der Atmung
Verlangsamung der Herzfrequenz
Regulierung des Blutdrucks
Stressabbau
Yoga wirkt wie ein Beruhigungsmittel, jedoch völlig natürlich und ohne Nebenwirkungen. Es kann außerdem Ängste lindern und dabei helfen, Depressionen entgegenzuwirken. Die Krankenkassen haben Yoga als primärpräventive Maßnahme zur Stressverringerung anerkannt und beteiligen sich unter gewissen Voraussetzungen an den Kosten. Experten empfehlen, zur Verstärkung des stressabbauenden Effekts mehrmals wöchentlich Yoga zu praktizieren. Es ist zudem wichtig, die richtige Yogapraktik auszuwählen. Yoga Nidra beispielsweise ist eine tiefenentspannende Yogatechnik. Typisch ist das ständige Wechselspiel von An- und Entspannung. Begonnen und beendet wird die Stunde mit Ruhe, Tiefenentspannung, Meditation oder Atemübungen.
Progressive Muskelentspannung nach Jacobson - aktive Muskelanspannung und -entspannung
Stress und Verspannungen verstärken sich oftmals gegenseitig. Hier hilft die progressive Muskelentspannung. Nach Jacobsons Lehre ist es möglich, die Psyche über die Muskulatur sehr positiv zu beeinflussen. Das Verfahren wird zur Entspannung und Bewältigung von Stress empfohlen. Du spannst im Liegen oder Sitzen in einer bequemen Position nacheinander die Muskeln unterschiedlicher Körperbereiche kräftig an und entspannst sie nach einer kurzen Zeit wieder. Lege die Aufmerksamkeit dabei ganz bewusst auf die Vorgänge, um eine Entspannung herbeizuführen. Regelmäßig ausgeführt kann man auf diese Weise innere Unruhe beseitigen. Die progressive Muskelentspannung geht auf den amerikanischen Arzt Edmund Jacobson zurück. Sie hat sich bei der Bewältigung von Stress und Ängsten in vielen Studien als wirksam erwiesen, aber auch bei:
Schmerzen
Herz-Kreislauferkrankungen
Schlafstörungen
Psychosomatische Erkrankungen
Kurze Übung zum Entspannen für das Büro:
Arme zur Seite hängen lassen
Augen schließen
Einige Sekunden die Fäuste fest ballen
Anspannung halten
Aufmerksamkeit auf die Hände richten
Mit der Ausatmung locker lassen und nachspüren
Wiederholen
Dies ist mit jeder Muskelgruppe möglich. Durch das An- und Entspannen wird sie gelockert, die Durchblutung angeregt und Stress abgebaut.
Pilates gegen Stress
Beim Abbau und der Vorbeugung von Stress hilft auch Pilates. Der Fokus liegt bei diesem systematischen Ganzkörpertraining in der Körpermitte als Energiezentrum und Powerhouse. Pilates ist sowohl physisch als auch psychisch sehr wohltuend. Es geht um:
Stabilisierung und Kräftigung Beckenboden-, Bauch- und Rückenmuskulatur
Verbesserung der Körperhaltung und -wahrnehmung
Kraftausdauer, Kondition und Beweglichkeit
Aktivierung des Geistes und mentale Stärke
Pilates erhöht die Bildung von Glückshormonen, die stimmungsaufhellend wirken. Zugleich werden die Stresshormone abgebaut. Pilates umfasst mehr als 40 unterschiedliche Übungen. Wichtig ist die konzentrierte, kontrollierte und fließende Ausführung der Bewegungen. Die Muskeln oder Muskelgruppen werden aktiviert, gedehnt und entspannt. Genieße die Bewegungen bewusst. Halte die Muskeln der Körpermitte während der Übungen stets in einer leichten Anspannung. Wenn Muskelspannungen und -verkrampfungen gelöst werden, wirkt sich dies auch auf emotionale Spannungen positiv aus. So kannst Du mit Pilates gegen Stress vorgehen. Die Atmung spielt eine wichtige Rolle. Atme ruhig und tief durch die Nase ein und während der Kraftanstrengung aus, um die Entspannung zu fördern. Beobachte Deinen Atem, um den Geist zu beruhigen. Gehe folgendermaßen vor:
Aufrecht und entspannt im Schneidersitz hinsetzen
Hände an die unteren Rippen legen, um bei der Atmung zu spüren, wie sich die Rippenbögen bewegen
Augen schließen und auf Atmung konzentrieren
Mit jeder Wiederholung wird der Atem und Geist entspannter
Atemtherapie
Mit der richtigen Atemübung kann man wunderbar in die Entspannung finden. Nicht ohne Grund wird darauf bei vielen Entspannungsmethoden der Fokus gelegt. Die Atmung beeinflusst die Körperfunktionen und kann die Psyche aktivieren oder beruhigen. Ist sie entspannt, gilt dies ebenso für den Körper. In hektischen Situationen atmen viele flach und schnell. Doch dies verstärkt den Stress und kann außerdem Kopfschmerzen und Verspannungen verursachen. Zu den besten Entspannungsübungen gehört die tiefe Bauchatmung:
Aufrecht hinsetzen oder hinlegen
Flache Hand zur Kontrolle der Atmung auf Bauch legen
Augen schließen
Durch die Nase langsam tief einatmen
Atem kurz anhalten
Durch Mund langsam wieder ausatmen
Mehrfach wiederholen, bis man sich entspannter fühlt
Die Bauchatmung kann bei akutem Stress dabei helfen, Ruhe zu bewahren. Die Herzfrequenz sinkt, der Blutdruck fällt und die Muskeln entspannen. Bereits einige tiefe, bewusste Atemzüge können Ruhe und Gelassenheit bringen.
Fazit
Stress beeinträchtigt den Körper und das Wohlbefinden, denn er produziert Stresshormone, beispielsweise Cortisol und Adrenalin. Entspannungsübungen helfen dabei, ihn abzubauen. Dazu zählen zum Beispiel Atemtechniken, die progressive Muskelentspannung, Meditation und Autogenes Training. Entspannungstechniken sorgen für Ruhe, innere Ausgeglichenheit und Gelassenheit. Regelmäßig angewendet stärken sie die Widerstandsfähigkeit und sind hilfreich, um Energie zu tanken und besser mit Stress umgehen zu können. Die Entspannung aus den verschiedenen Übungen lässt sich mit in den Tag nehmen, um Anspannungen vorzubeugen. Verschiedene Studien haben die Wirksamkeit bereits belegt. Jeder kann für sich probieren, welche Methode einem als Ausgleich zum stressigen Alltag am besten liegt. Sie sind in verschiedenen Schwierigkeitsstufen ausführbar und eignen sich somit für Einsteiger und Fortgeschrittene.