Dieser Ratgeber beschäftigt sich mit den Ursachen eines unerfüllten Kinderwunsches, zeigt die Möglichkeiten der künstlichen Empfängnis und Tipps, die Fruchtbarkeit bei Mann und Frau zu erhöhen.
Kinderwunsch: Spermienqualität und Fruchtbarkeit natürlich verbessern (IUI, IVF, ICSI)
Ein Kinderwunsch blieb für viele Paare jenseits der 30 bislang unerfüllt. Sie haben häufig bereits verschiedene Methoden zur Kinderwunschbehandlung ausprobiert. Trotz aller Misserfolge geben viele die Hoffnung nicht auf und suchen nach natürlichen und gesunden Produkten, um die Fruchtbarkeit zu steigern und die Spermienqualität zu verbessern.
Unerfüllter Kinderwunsch und viele Ursachen
Bleibt der Wunsch nach Kindern unerfüllt, liegt das bei 40 Prozent der Paare an der Frau, bei weiteren 40 Prozent am Mann und bei 20 Prozent bei beiden Partnern. Die Ursachen können vielfältig sein. Nur selten handelt es sich um eine sogenannte primäre Unfruchtbarkeit, also die Unfähigkeit einer Frau, überhaupt schwanger zu werden oder der Unfähigkeit des Mannes, Kinder zu zeugen. Paare, die nicht verhüten und regelmäßig Geschlechtsverkehr haben, um ein Kind zu bekommen, müssen trotzdem die Hoffnung nicht aufgeben, wenn es mit dem Nachwuchs nicht klappt. Der Gynäkologe oder Urologe kann verschiedene Untersuchungen durchführen, um festzustellen, ob eine Krankheit vorliegt. Viele Krankheiten können behandelt werden, sodass es möglich ist, ein Kind zu bekommen. Ist eine erfolgreiche Befruchtung auf natürlichem Weg nicht möglich, kann eine künstliche Befruchtung die Lösung der Wahl sein. Auch dann, wenn keine Erkrankung vorliegt und die Voraussetzungen für eine Schwangerschaft prinzipiell gegeben sind, kann ein Kinderwunsch unerfüllt bleiben. Faktoren wie Lebensumstände, Stress, Ernährung, Alkohol- oder Nikotingenuss, Umwelteinflüsse oder Erbgut können eine Rolle spielen. Auch festgefahrene Lebensmuster und nicht zuletzt der Druck, endlich schwanger werden zu müssen, da die biologische Uhr abläuft, haben einen entscheidenden Einfluss auf das Sexualleben der beiden Partner und können Gründe dafür sein, dass sich der Wunsch nach einem Kind nicht erfüllt. Solche Blockaden können in einer Therapie beim Psychologen oder bei einer Paartherapie gelöst werden. Viele Paare, die trotz intensiver Bemühungen kein Kind bekommen, sind frustriert. Nicht selten zerbricht daraufhin eine Partnerschaft. Wichtig für den Erfolg sind das Verständnis füreinander und der Wille, das Problem gemeinsam anzugehen. Damit sich der Kinderwunsch doch noch erfüllt, entscheiden sich Paare häufig für natürliche und gesunde Hilfsmittel ohne schädliche Nebenwirkungen. Produkte auf pflanzlicher Basis können das Allgemeinbefinden und die Blutwerte verbessern und auch dazu beitragen, dass sich der ersehnte Nachwuchs endlich einstellt.
Fruchtbarkeit: Fruchtbare Tage können ermittelt werden
Frauen sind aufgrund ihrer Menstruation nur an bestimmten Tagen fruchtbar. Um ein Kind zu bekommen, gilt es, diese Tage herauszufinden. In der Regel sind das drei Tage vor dem Eisprung, direkt zur Zeit des Eisprungs und zwölf Stunden nach dem Eisprung. Wichtig dafür ist, zu wissen, wann ein Eisprung stattfindet. Bei Frauen mit einem regelmäßigen Zyklus, die sorgfältig ihren Zykluskalender führen, dürfte das kein Problem sein, da es sich um die Tage genau in der Mitte zwischen zwei Regelblutungen handelt. Nicht jede Frau mit Kinderwunsch hat jedoch einen regelmäßigen Zyklus, was die Sache erschwert. Eine ganz wichtige Rolle spielt auch die Spermienqualität des Mannes, die trotz aller Regelmäßigkeit eines Zyklusses zu Misserfolgen führen kann. Paare, bei denen es bisher mit dem Nachwuchs nicht geklappt hat, müssen sich nicht gleich einer Kinderwunschbehandlung unterziehen. Fruchtbare Tage einer Frau können sich durch Zervixschleim, der von der Gebärmutter abgesondert wird, bemerkbar machen. Kurz vor dem Eisprung hat dieser Schleim die Konsistenz von rohem spinnbarem Eiweiß. Er ist dann für Spermien besonders durchlässig, vorausgesetzt, die Spermienqualität ist gewährleistet. Nicht jede Frau kann jedoch den Zervixschleim und dessen Konsistenz richtig definieren. Helfen können Ovulationstests. Sie sind in der Apotheke erhältlich und funktionieren wie Schwangerschaftstests.
Fruchtbarkeit steigern - das kann helfen
Paare mit Kinderwunsch sollten auf die richtige Position beim Geschlechtsverkehr achten. Verschiedene Studien haben ergeben, dass die Position Einfluss auf die Empfängnis haben kann. Um eine tiefe Penetration durch den Penis zu erlauben, sollten Frauen beim Geschlechtsverkehr liegen. Das Vordringen der Spermien in die Gebärmutter wird dadurch erleichtert. Die Position des Mannes erlaubt dabei hingegen eine bessere Abgabe des Spermas. Frauen sollten unmittelbar nach dem Geschlechtsverkehr nicht aufstehen, da sich sonst die Spermien entgegen der Schwerkraft bewegen müssten. Mindestens eine halbe Stunde danach sollten Frauen noch liegenbleiben und den Moment mit dem Partner genießen. Die Spermien haben dann hervorragende Voraussetzungen, um an ihr Ziel zu gelangen. Frauen mit Kinderwunsch können ihre Fruchtbarkeit mit einer gesunden Lebensweise erhöhen. Der Verzicht auf Tabak und Alkohol sollte selbstverständlich sein, wenn es zu einer Schwangerschaft kommen soll. Kaffee und Tee sollten nicht übermäßig getrunken werden. Der Koffeinkonsum sollte 200 Milligramm pro Tag nicht überschreiten. Ein entscheidender Faktor, der sich negativ auswirkt, ist Stress. Er sollte weitgehend reduziert werden. Frauen, die schwanger werden möchten, sollten an gezielte Maßnahmen zur Stressbewältigung denken. Das können Yoga-Kurse und andere Entspannungsübungen, aber auch ein gezieltes Wellnessprogramm und viel Zeit mit dem Partner sein. Auch ein Stressbewältigungsseminar kann helfen. Frauen, die beruflich stark unter Stress stehen oder schwere körperliche Arbeit verrichten, sollten daran denken, die Arbeitsstelle zu wechseln oder kürzerzutreten, um Erfolg zu haben. Ganz wichtig ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Frauen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, führen dem Körper nicht genügend Vitamin B12 sowie andere B-Vitamine und zu wenig Folsäure zu. Wer konsequent auf Fleisch und andere tierische Produkte verzichtet, kann Produkte zu sich nehmen, die Vitamine und Folsäure enthalten. Vielen Frauen kann eine Kinderwunschbehandlung erspart bleiben, wenn sie genügend mageres Fleisch, Seefisch, Vollkornprodukte sowie Obst und Gemüse zu sich nehmen. Ausdauersportarten verbessern die allgemeine Durchblutung und auch die Durchblutung des Beckenbodens. Sie können eine Schwangerschaft begünstigen.
Untersuchungen und Einflüsse auf die Spermienqualität
Bleibt der Kinderwunsch unerfüllt, kann eine mangelnde Spermienqualität des Mannes der Grund dafür sein. Die Samenflüssigkeit enthält entweder keine, zu wenige, zu langsame oder missgebildete Spermien. Der Urologe kann das Sperma untersuchen. Anhand weiterer Untersuchungen kann er feststellen, ob ein Mann zeugungsfähig ist. Häufig bedarf es nur geringer Maßnahmen, um dem Kinderwunsch auf die Sprünge zu helfen. Der Urologe bewertet die Spermien anhand ihrer Beweglichkeit, Vitalität und am Aussehen. Er kann verschiedene Medikamente verordnen, die zu einer verbesserten Qualität des Spermas führen. Enthält ein Milliliter Samenflüssigkeit weniger als 20 Millionen Spermien, ist die Fruchtbarkeit des Mannes eingeschränkt. Mit einem sogenannten Spermiogramm wird die Qualität der Spermien untersucht. Darüber hinaus können intakte und tote Spermien mit Vitaltests erkannt werden. Solche Tests können feststellen, ob es die Spermien durch den Gebärmutterschleim hindurch bis zur Eizelle schaffen. Die Samenflüssigkeit bildet sich immer neu. Ist ein Spermiogramm nur mittelmäßig, kann es sich noch verbessern. Es dauert ungefähr drei Monate, bis eine Samenzelle reif ist. Die Qualität der Spermien sollte nach einigen Monaten erneut getestet werden. Vielfältige Einflüsse können die Spermienqualität beeinträchtigen:
Verschiedene Krankheiten wie Mumps, Tumorerkrankungen, Unterfunktion der Schilddrüse, genetische Anomalien, angeborene Fehlbildungen wie Hodenhochstand, Chlamydieninfektionen oder Verletzungen
Alter des Mannes, die Spermien werden ab 40 langsamer, die Qualität verschlechtert sich
Medikamente wie Antidepressiva, Antibiotika, Anabolika zum Muskelaufbau, blutdrucksenkende Mittel
Umwelteinflüsse
ungesunde Lebensweise mit erhöhtem Genuss von Nikotin, Alkohol und Koffein
Übergewicht sowie ungesunde und falsche Ernährung
enge Hosen, Sitzheizung im Auto und Reibung, beispielsweise durch Fahrradfahren.
Männer mit Durchblutungsstörungen können Probleme mit der Zeugungsfähigkeit haben, da der Beckenboden nicht genügend durchblutet wird. Das wirkt sich auf die Qualität der Spermien aus.
Verbesserung der Qualität der Spermien
Nicht immer helfen Medikamente, um die Qualität der Spermien zu verbessern. Die Spermienqualität kann nur bei einer Unterfunktion der Schilddrüse, bei einem Hormonmangel, einem Tumor oder einer Infektion mit Medikamenten verbessert werden. Liegen solche Einschränkungen nicht vor, müssen Männer mit Kinderwunsch nicht verzweifeln. Die männliche Fruchtbarkeit kann auch mit anderen Mitteln verbessert und erhöht werden. Vitamine und Mineralstoffe können zur Verbesserung beitragen, doch ist die Wirksamkeit nicht zweifelsfrei nachgewiesen. Da es jedoch auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung ankommt, kann es nicht schaden, den Körper mit verschiedenen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen zu versorgen:
Zink: Wichtig für die Funktion der Prostata. Die Spermien verbrauchen bei Zinkmangel ihre Energie und können daher oft nicht die Eizelle erreichen.
Selen: Fördert die normale Entwicklung der Hoden sowie die Bildung, Beweglichkeit und Funktion der Spermien
Antioxidantien: Können möglicherweise zu besseren Schwangerschaftsraten führen, da sie freie Radikale binden und oxidativen Stress reduzieren.
Glutathion: Ist für die Verschmelzung von Ei- und Samenzelle wichtig. Forscher konnten in den Spermien von gestressten Männern eine geringere Konzentration von Glutathion feststellen.
Coenzym Q10: Wirkt antioxidativ und wird für die Versorgung der Zellen mit Energie benötigt. Es kann die Beweglichkeit der Spermien verbessern.
Eine gesunde Lebensweise sowie eine gesunde und ausgewogene Ernährung können die Qualität der Spermien verbessern. Auf dem Speiseplan sollten viel Obst und Gemüse, aber auch Fisch, Nüsse und Vollkornbrot stehen. Die Herkunft der Lebensmittel spielt eine Rolle. Die Lebensmittel sollten möglichst aus biologischem Anbau stammen, da sie dann weniger mit Schadstoffen belastet sind. Sport ist wichtig für die Gesundheit und kann auch zur Verbesserung der Qualität der Spermien beitragen. Er ist durchblutungsfördernd und verbessert auch die Durchblutung des Beckenbodens. Geeignet sind Ausdauersportarten wie Schwimmen, Wandern, Nordic Walking oder Joggen, bei denen die Hoden nicht gequetscht oder gedrückt werden. Verschiedene Medikamente können zu einer Verschlechterung der Spermienqualität beitragen. Männer mit Kinderwunsch sollten ihre Medikamente vom Arzt überprüfen lassen und gegebenenfalls entsprechende Medikamente austauschen oder weglassen. Die Rücksprache mit dem Arzt ist dafür unbedingt erforderlich. Wer unter Übergewicht leidet, sollte eine Gewichtsabnahme anstreben. Gesundes, langsames Abnehmen mit Sport und der richtigen Ernährung ist hier wichtig.
Operation als letzter Ausweg beim Mann
Männer, die bereits alles versucht haben, um die Qualität ihrer Spermien zu verbessern, aber trotzdem keinen Erfolg hatten, können bei einem Kinderwunsch an eine Operation denken. Sie ist dann sinnvoll, wenn die Samenleiter durchtrennt oder blockiert sind. Eine weitere Möglichkeit, um einen Kinderwunsch zu erfüllen, kann die Reproduktionsmedizin sein. Auch wenn die Spermien von schlechter Qualität sind, ist Hilfe möglich. Theoretisch reicht schon eine potente Samenzelle aus, die aus dem Hodengewebe entnommen wird.
Unfruchtbarkeit bei Frauen und die Ursachen
Frauen, die trotz intensiver Bemühungen nicht schwanger werden, sollten sich beim Gynäkologen untersuchen lassen. Er kann im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung und mit Ultraschall feststellen, ob alle Organe normal entwickelt sind. Weiterhin nimmt er Blutuntersuchungen vor und ermittelt verschiedene Blutwerte. Nicht immer muss eine ernsthafte Krankheit hinter dem unerfüllten Kinderwunsch stecken. Die Ursachen bei der Frau können in
Stress
Übergewicht und ungesunder Ernährung
übermäßigem Alkohol- und Nikotingenuss
etwas fortgeschrittenem Alter
mehreren Fehlgeburten
hormonellen Störungen
Schilddrüsenüber- oder Unterfunktion
organischen Faktoren
liegen. Auch Umwelteinflüsse können sich auf die Fruchtbarkeit einer Frau auswirken. Ein unerfüllter Kinderwunsch kann auch durch das Immunsystem der Frau verursacht werden. Frauen produzieren Antikörper gegen die eigenen Eizellen oder die Samenzellen des Mannes. Diese Antikörper betrachten die Ei- oder Samenzellen als fremd und blockieren oder binden sie. Eine Befruchtung kann nicht erfolgen. Stress und die Psyche können sich auf den Kinderwunsch auswirken. Innere Konflikte, Ängste, Anspannungen oder Stress können eine körperliche Belastung darstellen und eine Schwangerschaft verhindern. Ähnlich sieht es bei Sexualstörungen in der Partnerschaft aus. Hormonelle Störungen sind bei 30 bis 40 Prozent der Frauen für einen unerfüllten Kinderwunsch verantwortlich. Ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt kann dazu führen, dass kein Eisprung stattfindet, dass die Frau zu wenige oder keine Eizellen produziert, sich die Gebärmutterschleimhaut nicht für die Einnistung der Eizelle aufbaut oder die Konsistenz des Zervixschleims ein Eindringen der Eizelle verhindert. Hormonelle Störungen können nicht nur bei den Geschlechtshormonen Prolaktin, Östrogen, dem Gelbkörperhormon Progesteron oder Gonadotropin vorliegen. Auch die Schilddrüsenhormone können für die ungewollte Kinderlosigkeit der Frau verantwortlich sein. Eine Schilddrüsenüberfunktion führt häufig zu Fehlgeburten. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion kann es zu einem Ungleichgewicht des luteinisierenden Hormons und von Prolaktin kommen, was zu Problemen beim Eisprung führt. Bei Diabetes kann ein gestörter Insulinstoffwechsel zu hormonellen Störungen und einem unerfüllten Kinderwunsch führen. Bei Frauen mit einem starken Übergewicht (Adipositas) ist der Testosteron- und Östrogenspiegel oft erhöht. Auch Untergewicht kann sich auf den Hormonspiegel auswirken. Eierstocktumore können zu einer verstärkten Ausschüttung von Prolaktin führen und den Eisprung stören. Organische Ursachen können angeborene Fehlbildungen der weiblichen Geschlechtsorgane oder Operationen sein. Die Eileiter können verklebt, verwachsen oder verschlossen sein. Eine Ursache dafür kann eine Eileiterentzündung sein. Auch Infektionen, beispielsweise mit Chlamydien, Verwachsungen nach Operationen, Eierstockzysten, Myome der Gebärmutter oder Eierstocktumore können verhindern, dass eine Frau schwanger wird. Eine Endometriose kann ebenfalls eine Schwangerschaft verhindern. Teile der Gebärmutterschleimhaut sind im Bauchraum versprengt. Bei vielen dieser Probleme müssen Frauen nicht verzweifeln, denn eine Kinderwunschbehandlung als letzte Möglichkeit kann helfen.
Symptome, die darauf hindeuten, dass eine Frau unfruchtbar ist
Frauen, die schon viel versucht haben, um ihre Fruchtbarkeit zu verbessern, und dennoch keinen Erfolg haben, werden sich fragen, ob sie unfruchtbar sind. Verschiedene Symptome können darauf hindeuten. Solche Symptome können eine sehr schmerzhafte Regelblutung, chronische Schmerzen im Unterbauch, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, sehr starke oder schwache Regelblutungen, Zwischenblutungen oder Fehlgeburten sein. Ein Austritt von Flüssigkeit aus der Brust ist ein mögliches Indiz dafür, dass eine Frau unfruchtbar ist. Eine übermäßige Behaarung bei Frauen deutet auf einen Überschuss an männlichen Hormonen hin. Erst eine Untersuchung beim Frauenarzt bringt Aufschluss darüber, ob tatsächlich Störungen der Fruchtbarkeit vorliegen.
Diagnoseverfahren bei unerfülltem Kinderwunsch bei Frauen
Frauen mit einem unerfüllten Kinderwunsch sollten ihr Problem bei einem Gynäkologen vortragen, der die verschiedenen Untersuchungen vornimmt. Ob genetische oder organische Ursachen vorliegen, kann der Frauenarzt häufig schon bei einer gynäkologischen Untersuchung feststellen. Klarheit, ob Tumore, Myome oder andere Anomalitäten vorhanden sind, bringt die Ultraschalluntersuchung. Im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung nimmt der Gynäkologe einen Abstrich vor und untersucht das Zervixsekret auf seine Beschaffenheit und Bakterien. Mit einer Basaltemperaturkurve oder Zyklusmonitoring kann überprüft werden, ob und wann ein Eisprung stattfindet. Eine Eileiteruntersuchung kann in Form einer Hystersalpingo-Kontrastsonographie oder eine Hysterosalpingographie erfolgen. Die Gebärmutter kann mit einer Hysteroskopie untersucht werden. Bei einer operativen Bauchspiegelung kann festgelegt werden, ob eine Endometriose vorliegt.
Messung wichtiger Blutwerte bei Kinderwunsch
Bei einem Kinderwunsch können wichtige Blutwerte Aufschluss darüber geben, ob eine Fruchtbarkeit gewährleistet ist. Mit dem Anti-Müller-Hormon (AMH) wird festgestellt, ob Eizellenreserven vorhanden sind. Diese Messung ist zu jedem Zeitpunkt im Menstruationszyklus möglich. Die AMH-Werte werden häufig zusammen mit dem Follikelstimulierenden Hormon (FSH) gemessen. Dieses Hormon wird auch als Follitropin bezeichnet und kann vom zweiten bis fünften Zyklustag gemessen werden. Es regt die Reifung der Eizellen im Eierstock an. Das Luteinisierende Hormon (LH) sollte am dritten Zyklustag gemessen werden und hat kurz vor dem Eisprung seine höchste Konzentration. Zusammen mit FSH stimuliert dieses Hormon bei der Frau die Eierstöcke zur Abgabe von Östrogen, während es beim Mann die Bildung von Testosteron stimuliert. Der Estradiol-Wert sollte zu Beginn des Zyklusses gemessen werden. Estradiol kann in einer hohen Konzentration auf eine funktionelle Zyste hindeuten. Progesteron ist ein Gelbkörperhormon, das den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut anregt, um ein Einnisten der Eizelle zu ermöglichen. Prolaktin wird während der Schwangerschaft gebildet und regt das Wachstum der Brustdrüse an, um sie für die Milchproduktion vorzubereiten. Testosteron kommt bei Männern und Frauen vor und hat bei beiden unterschiedliche Wirkungen. Es wird als typisches männliches Sexualhormon bezeichnet und ist bei Männern für die Spermienproduktion verantwortlich. Bei Frauen ist das Testosteron an der Bildung von Estradiol beteiligt. Eine hohe Konzentration von Testosteron bei Frauen kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Die Konzentration des Schilddrüsenhormons TSH deutet darauf hin, ob eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse vorliegt, die eine Schwangerschaft verhindern könnte. Ist zu wenig DHEAS vorhanden, kann es passieren, dass ein Kinderwunsch unerfüllt bleibt. Es ist eine Vorstufe der männlichen und weiblichen Sexualhormone. Androstendion (ASD) wird von Männern und Frauen gebildet und ist eine Zwischenstufe bei der Bildung von Estradiol und Testosteron.
Die Blutwerte, die für einen Kinderwunsch und während einer Kinderwunschbehandlung relevant sind, sollten folgendermaßen aussehen:
AMH Jünger als 33 Jahre: <2,1 ng/mL 33 bis 37 Jahre: <1,7 ng/mL 38 bis 40 Jahre: <1,1 ng/mL älter als 40 Jahre: <0,5 ng/mL
FSH (eines der Gonadotropine) Jünger als 33 Jahre: <7,0 mIU/mL 33 bis 37 Jahre: <7,9 mIU/mL 38 bis 40 Jahre: <8,4 mIU/mL älter als 40 Jahre: <8,5 mIU/mL
LH (eines der Gonadotropine) 1. Zyklushälfte: 2-6 U/l Kurz vor Eisprung: 6-20 U/l 2. Zyklushälfte: 3-8 U/l
Estradiol 1. Zyklushälfte: 20-190 pg/ml Kurz vor dem Eisprung: 150-530 pg/ml 2. Zyklushälfte: 55-210 pg/ml
Folsäure ist kein Hormon, sondern ein Vitamin, das bei vielen wichtigen Vorgängen im menschlichen Körper beteiligt ist. Es ist bedeutend bei der Embryonalentwicklung. Ein Mangel an Folsäure kann bei Männern und Frauen zu einem unerfüllten Kinderwunsch führen.
Möglichkeiten für die Kinderwunschbehandlung (IUI, IVF, ICSI)
Paare mit bislang unerfülltem Kinderwunsch können sich einer Kinderwunschbehandlung unterziehen, wenn sie bereits alles versucht haben, um die Fruchtbarkeit oder die Spermienqualität zu verbessern. Inzwischen haben sich zahlreiche Kinderwunschpraxen und Praxen für Reproduktionsmedizin etabliert. Bei Frauen kann bereits eine Hormonbehandlung mit dem Follikelstimulierenden Hormon oder mit dem Humane Menopausengonadotropin ausreichen. Die Hormone unterstützen die Eireifung und müssen gespritzt werden. Damit der Eisprung zum richtigen Zeitpunkt erfolgt, kann die Behandlung durch weitere Hormone unterstützt werden. Der Erfolg der Behandlung ist abhängig von der Schwere der Hormonstörung. Die Erfolgsquote liegt bei 30 Prozent. Häufig ist eine Hormonbehandlung der Frau erst der erste Teil der Kinderwunschbehandlung. Sie kann mit einer künstlichen Befruchtung kombiniert werden. Bei einem feindlichen Scheidenmilieu der Frau oder einer schlechten Spermienqualität des Mannes kann eine Insemination erfolgen. Aus dem Ejakulat des Mannes werden die fittesten Spermien herausgefiltert und mit einer Spritze oder über einen Katheter in die Gebärmutter eingeführt. Eine Insemination erfolgt auch, wenn eine Unfruchtbarkeit des Mannes vorliegt und die Frau mit Spendersamen befruchtet wird. Eine künstliche Befruchtung (In-Vitro-Fertilisation oder IVF) wird in Deutschland nur bei verheirateten Paaren vorgenommen. Der Frau werden nach einer Hormonbehandlung Eizellen entnommen, die im Reagenzglas befruchtet und dann in die Gebärmutter eingepflanzt werden. Die ICSI-Methode erfolgt bei einer schlechten Spermienqualität. Dem Mann wird ein Spermium entnommen, das im Reagenzglas in die Eizelle injiziert wird. Bei der IVM-Methode (In-Vitro-Maturation) werden der Frau noch unreife Eizellen aus den Eierstöcken entnommen. Die Frau muss keine Hormonbehandlung durchführen, da die Eizellen im Reagenzglas mit Hormonen zum Reifen gebracht, mit Spermien befruchtet und in die Gebärmutter eingesetzt werden.